Luftfilter vs. Plasma vs. UVC-Luftentkeimung – Luftreinigungstechnologien im Überblick
Um die Luft von infektiösen Keimen wie Viren, Bakterien oder Schimmelpilzen zu reinigen, gibt es verschiedene Technologien, die aktuell eingesetzt werden. Im Folgenden erfahren Sie mehr über deren Eigenschaften, Vor- und Nachteile:
Filtertechnologie
Bei der Filtertechnologie werden hochwirksame Gewebefilter eingesetzt, die die Zahl der Aerosolpartikel im Raum senken. Um effektiv arbeiten zu können, müssen Filter der höchsten Klassen (Elektrofilter oder HEPA-Filter der Filterklassen H13 bzw. H14) eingesetzt werden. Diese verfügen über eine besonders hohe Gewebedichte und können dadurch sehr kleine Partikel aus der Luft filtern. Allerdings ist auch ein größerer Luftdruck nötig, um die Luft durch den Filter zu pressen, wodurch lautere Lüfter eingesetzt werden müssen, die häufig für einen störenden Geräuschpegel sorgen. Zusätzlich sind die Geräte wartungs- und kostenintensiv: Die Filter müssen nach einer Betriebszeit von sechs bis zwölf Monaten getauscht werden. Dieser Filtertausch sollte möglichst von geschultem Personal, in jedem Fall aber in Schutzkleidung durchgeführt werden, da die krankmachenden Keime zwar im Filter hängenbleiben, dort aber über einige Zeit infektiös bleiben.
Plasmatechnologie
Bei der Plasmatechnologie wird die Raumluft zwischen Elektroden mit hoher elektrischer Spannung hindurchgesaugt und in einen Plasmazustand versetzt. In diesem vierten Aggregatzustand liegen viele Bestandteile der Raumluft in Form von Ionen (Atom oder Molekül mit elektrischer Ladung) und freien Elektronen vor. Außerdem entstehen im Plasma viele reaktionsfreudige Radikale. Insgesamt herrscht im gasförmigen Plasma ein äußerst günstiges Umfeld für chemische Reaktionen, das für eine Zersetzung, Aufspaltung und Umwandlung verschiedenster Schadstoffe sorgt. Auch Bakterien, Viren und Schimmelpilzsporen werden durch Plasma–Luftreiniger größtenteils unschädlich gemacht. Um verbleibende Abbauprodukte aufzufangen, ist der Plasma-Luftreinigung meist ein Aktivkohlefilter nachgeschaltet.
Der größte Nachteil von Luftreinigern mit Plasma-Technologie ist die mögliche Freisetzung von Ozon. Auch verringern Partikel wie Staub oder Pollen die Filterleistung von Plasmageräten, weshalb oft zusätzliche HEPA-, Aktivkohle- oder E-Filter eingesetzt werden. Diese sind wie bei der reinen Filtertechnologie wartungs- und kostenintensiv.
UV-Technologie
Bei der UVC-Technologie wird die Raumluft durch ein geschlossenes System an UVC-Lampen vorbeigeführt. Die UVC-Strahlen zerstören sofort das Erbgut der Keime. Die Viren, Bakterien und Schimmelpilzsporen sind inaktiviert und damit unschädlich.
Die Wirksamkeit ist mit Inaktivierungsraten von bis zu 99,99 Prozent sehr hoch, weshalb die UVC-Technologie seit Jahrzehnten erfolgreich in Laboren, Krankenhäusern, in der Lebensmittelindustrie oder zur Wasserentkeimung eingesetzt wird.
Durch die Entkeimung via Strahlen sind UVC-Geräte besonders leise. Zusätzlich müssen sie deutlich seltener gewartet werden – erst nach ca. 16.000 Betriebsstunden ist ein einfacher Lampenwechsel notwendig. Ein regelmäßiger Austausch von Filtern wie bei den beiden anderen Systemen entfällt, was die UV-C-Technologie besonders wartungs- und kostengünstig macht.